Charles Edwards, Gründer von Capriole Investments, hat auf eine sich vergrößernde Kluft zwischen dem Marktpreis von Bitcoin und dessen innerem Wert basierend auf der firmeneigenen Energy Value-Metrik hingewiesen. Laut dem von Capriole 2019 erstmals entwickelten Modell entspricht der faire Wert von Bitcoin einer Funktion aus Energieinput, Wachstumsrate des Angebots und einer Konstante, die die Fiat-Kosten der Energie pro Einheit Netzwerksicherheit repräsentiert.
In einer aktuellen Analyse stellte Edwards fest, dass das derzeitige Handelsniveau von Bitcoin bei etwa 116.000 USD einem Abschlag von rund 45 % gegenüber der Energy Value-Schätzung von 167.800 USD entspricht. Die Diskrepanz ist größer als während des Bärenmarktes im September 2020, als Bitcoin zuletzt bei 10.000 USD gehandelt wurde und dennoch eng mit der energie-basierten Bewertung übereinstimmte.
Energy Value berechnet die Netzwerkgesundheit und -sicherheit durch die Aggregation des gesamten Mining-Energieverbrauchs und die Anpassung an das Systemwachstum. Während Miner Blöcke sichern, verbrauchen sie Energie; die Metrik erfasst diese Aktivität, um eine „faire“ Netzwertbewertung abzuleiten. Starke Hashraten-Zahlen – derzeit auf Rekordhöhe von über 1,031 Zettahashes pro Sekunde – unterstützen höhere intrinsische Werte, so Edwards.
„Die Hashraten steigen rasant und der Bitcoin Energy Value hat gerade 145.000 USD erreicht, doch der Markt hinkt mit 116.000 USD hinterher“, sagte Edwards. Historische Daten zeigen, dass nicht nachhaltige Preisspitzen ohne entsprechende Steigerungen des Energieeinsatzes häufig zum Energy Value-Niveau zurückkehren.
Das Capriole-Modell legt nahe, dass nachhaltige Marktzuwächse davon abhängen, dass Miner ihre Energiezuweisung beibehalten oder ausweiten. Im Gegensatz dazu könnten größere Miner-Kapitulationen oder Energieschocks den Energy Value nach unten drücken und Marktkorrekturen auslösen.
Unterstützend für die bullishe Einschätzung hat der Hash Ribbons-Indikator von Bitcoin – ein Messwert für die Miner-Gesundheit – Ende Juli ein neues Kaufsignal gegeben. Die Metrik verfolgt den Zustand und die Erholungsmuster der Miner nach Phasen von Netzwerkstress, was historisch mit positiven Kursbewegungen übereinstimmt.
Kritiker der Energy Value-Methodik argumentieren, dass Innovationen in der Mining-Effizienz und der Umstieg auf erneuerbare Energien die Kostendynamik verändern. Edwards entgegnet, dass das Modell die sich entwickelnde Energiebilanz berücksichtigt und Transparenz bei der Energiegewinnung die Genauigkeit der Metrik stärkt.
Beobachter der Branche stellen fest, dass das Energy Value-Konzept bei großen institutionellen Akteuren an Bedeutung gewonnen hat. Mit einer Marktkapitalisierung von Bitcoin, die sich 2,3 Billionen USD nähert, könnte das Upside-Potenzial durch auf Energie basierende faire Bewertung neue Kapitalzuflüsse anziehen, insbesondere da sich die makroökonomischen Bedingungen und die regulatorische Klarheit weiterentwickeln.
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