Einführung
Chainlink und UBS haben einen gemeinsamen Pilot gestartet, um traditionelle Fondsverwaltungsprozesse mit Blockchain-Infrastruktur zu verbinden. Die Initiative nutzt die Chainlink Runtime Environment (CRE), um ISO 20022-Nachrichten, die über Swift empfangen werden, zu interpretieren und in On-Chain-Aktionen umzuwandeln. Dieses Proof of Concept soll zeigen, wie tokenisierte Investmentfonds in bestehende Finanznachrichtensysteme, die weltweit von Banken verwendet werden, integriert werden können.
Aufbau und Ziele des Piloten
Der Pilot wurde so strukturiert, dass reale Abläufe bei Fondszeichnung und Rückgabe simuliert werden. UBS übermittelte Zeichnungs- und Rücknahmeanfragen über seine standardmäßige Swift-Umgebung. Chainlink CRE empfing die ISO 20022-konformen Nachrichten, extrahierte relevante Parameter und rief im Namen von UBS Funktionen im Smart Contract auf. Die Lösung soll Banken die Möglichkeit geben, tokenisierte Fondspositionen mit vertrauten Schnittstellen zu verwalten, ohne umfangreiche Änderungen an ihren Back-Office-Systemen vorzunehmen.
Technischer Arbeitsablauf
Schritt 1: UBS erstellt eine ISO 20022-Nachricht mit Zeichnungs- oder Rücknahmedetails und sendet sie über Swift.
Schritt 2: Chainlink CRE abonniert Swift-Nachrichten und führt feldspezifisches Parsen und Mapping zu Smart Contract ABI-Definitionen durch.
Schritt 3: Die Runtime Environment löst den Chainlink Digital Transfer Agent Smart Contract aus, der die beabsichtigte Operation auf der Blockchain ausführt.
Schritt 4: Transaktionsstatus und Bestätigungen werden über Swift-Benachrichtigungen an UBS zurückgesendet, womit der Zyklus abgeschlossen ist.
Vorteile und Auswirkungen
Dieser Pilot adressiert zentrale betriebliche Herausforderungen durch:
- Minimierung der Integrationskomplexität für Banken
- Nutzung bestehender Nachrichteninfrastruktur
- Ermöglichung von Echtzeit-Operationen mit tokenisierten Fonds
- Reduzierung von Gegenparteirisiko und Abwicklungsrisiko
Die erfolgreiche Verbindung von Swift mit Blockchain-Netzwerken hat das Potenzial, die institutionelle Akzeptanz tokenisierter Vermögenswerte zu beschleunigen und Effizienzsteigerungen in der globalen Fondsindustrie zu ermöglichen.
Regulatorische und Sicherheitsaspekte
Beide Parteien hielten strenge Compliance- und Sicherheitsstandards ein. Chainlink CRE integriert kryptografische Attestierungen und Validierung der Nachrichtenauthentizität, um Datenintegrität zu gewährleisten. UBS führte umfassende Risikobewertungen durch und bestätigte, dass der Pilot keine sensiblen Kundendaten preisgab. On-Chain-Transaktionen unterliegen Smart Contract-Audits und bankinternen Sicherheitsprotokollen.
Zukünftiger Fahrplan
Basierend auf den Pilot-Ergebnissen planen Chainlink und UBS, den Umfang tokenisierter Fondsangebote zu erweitern und weitere Assetklassen zu erforschen. Mögliche nächste Schritte umfassen Multi-Chain-Interoperabilität, Integration mit Verwahrstellen und skalierte Produktionsbereitstellungen mit mehreren Finanzinstituten und Asset Managern.
Fazit
Die erfolgreiche Demonstration der Swift-zu-Blockchain-Integration stellt einen bedeutenden Meilenstein in der institutionellen Tokenisierung dar. Durch die Vereinfachung der Prozesse für Fondszeichnung und Rückgabe legt der Pilot den Grundstein für eine breitere Adoption von Real-World-Asset-Token. Eine fortgesetzte Zusammenarbeit und Weiterentwicklung der CRE-Lösung könnte die Art und Weise, wie Vermögensverwalter und Banken groß angelegte Fondsoperationen in einer tokenisierten Umgebung steuern, nachhaltig verändern.
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