Geoffrey Kendrick, Global Head of Digital Assets Research bei Standard Chartered, präsentierte eine vergleichende Analyse von börsennotierten Ethereum-Treasury-Unternehmen im Vergleich zu US-amerikanischen Spot-ETH-Exchange-Traded Funds. Seine Ergebnisse zeigen, dass Treasury-Firmen wie SharpLink Gaming (SBET) und BitMine Immersion Technologies (BMNR) seit dem 1. Juni jeweils etwa 1,6 % des umlaufenden Ethereum-Angebots akkumuliert haben, was dem Tempo der Zuflüsse in ETFs entspricht. Währenddessen sehen sich Spot-ETH-ETFs wechselnden regulatorischen und strukturellen Beschränkungen gegenüber, die die Ertragsgenerierung und die DeFi-Teilnahme einschränken.
Kendrick hob als Schlüsselkennzahl die Nettoinventarwert-Multiplikatoren (NAV) hervor – das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu den zugrundeliegenden ETH-Beständen. Die NAV-Multiplikatoren der Treasury-Unternehmen haben sich auf knapp über 1,0 normalisiert, ein Niveau, das er als Boden betrachtet, angesichts des Zugangs dieser Firmen zu Staking-Belohnungen (etwa 3–4 % annualisierte Renditen) und dezentraler Finanzhebel. Im Gegensatz dazu können US-ETFs Ether nicht staken oder Vermögenswerte in DeFi-Protokolle investieren, was sie trotz höherer täglicher Handelsvolumen relativ benachteiligt.
Der Analyst verwies auf die NAV-Multiplikatorentwicklung von SharpLink Gaming als Beispiel: Nach einem anfänglichen Höchststand von 2,5 sank der Multiplikator auf nahe 1,0, was sowohl die Marktkonsolidierung als auch das Vertrauen der Investoren in vorhersehbare ETH-Exponierung widerspiegelt. Kendrick argumentierte, dass Treasury-Unternehmen nun eine „regulatorische Arbitrage“-Chance darstellen, die On-Chain-Nutzen und Erträge bietet, ohne dass Investoren komplexe Verwahrer-Zulassungen für Staking oder DeFi-Interaktionen durchlaufen müssen.
Standard Chartered bestätigte sein ETH-Preisziel von 4.000 US-Dollar zum Jahresende und stellte fest, dass die Strategien der Unternehmens-Treasurys die Zuflüsse in ETFs in Bezug auf die Preisunterstützung übertreffen. Der Bericht warnte, dass regulatorische Entwicklungen – wie potenzielle SEC-Richtlinien zu Staking-Erträgen und CFTC-Zuständigkeit für ETH-Derivate – die Marktdynamik im zweiten Halbjahr 2025 beeinflussen könnten. Aktuelle Trends begünstigen jedoch börsennotierte Treasury-Firmen für Investoren, die Kurssteigerungen, Erträge und direktes ETH-Wachstum pro Aktie suchen.
Die Marktteilnehmer reagierten positiv auf die Veröffentlichung des Berichts: Die Aktien von SBET und BMNR stiegen in der folgenden Handelssitzung um 2–3 %. Unterdessen verzeichneten Spot-ETF-Produkte moderate Abflüsse, was eine Rotation der Anleger hin zu höher rentierlichen, On-Chain-Vermögensstrategien widerspiegelt. Mit der Reifung der Ethereum-Staking-Infrastruktur und der zunehmenden Klarheit bei Liquid-Staking-Protokollen könnten Treasury-Unternehmen weiterhin institutionelle Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ihre Rolle im sich entwickelnden Umfeld von Ethereum-Investmentvehikeln festigen.
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