In einem wegweisenden Urteil vom 20. August stellte ein US-Bundesrichter fest, dass EminiFX, eine gehebelte Handelsplattform, ein von Gründer Eddy Alexandre inszeniertes Ponzi-System war. Das Gericht ordnete an, dass Alexandre 228 Millionen US-Dollar an Kapital, Zinsen und Strafen an betrogene Investoren zurückzahlen muss.
Das US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Florida stellte fest, dass EminiFX sich als ausgeklügeltes automatisiertes Handelssystem mit garantierten hohen Renditen vermarktete. Die Staatsanwälte bewiesen, dass Alexandre neue Investorenmittel missbräuchlich verwendete, um Renditen an frühere Teilnehmer auszuzahlen, anstatt durch echte Handelsalgorithmen Gewinne zu erzielen.
Finanzunterlagen zeigten, dass EminiFX zwischen 2020 und 2024 über 300 Millionen US-Dollar an Kundeneinlagen verarbeitete. Die endgültige Abrechnung des Gerichts ergab nach Berücksichtigung von Teilabhebungen der Investoren und Betriebsausgaben ein Netto-Defizit von 228 Millionen US-Dollar.
Richter Kenneth Marra betonte die Schwere der Täuschung: „Die Opfer wurden durch falsche Versprechen von monatlichen Renditen von 20 % gelockt, die auf manipulierten Leistungsberichten und gefälschten Handelsprotokollen basierten.“ Das Urteil verhängt Rückerstattungen, zivilrechtliche Strafen und ein Verbot für Alexandre, künftig im Wertpapierhandel tätig zu sein.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) und das Justizministerium lobten die Entscheidung. SEC-Vorsitzender Paul Atkins erklärte: „Diese Durchsetzungsmaßnahme unterstreicht unser Engagement zum Schutz der Anleger vor betrügerischen Handelssystemen auf den Märkten für digitale Vermögenswerte.“
Das Urteil könnte ähnliche Klagen gegen andere Einzelhandels-Handelsplattformen auslösen. Rechtsexperten erwarten eine verstärkte Prüfung automatisierter Handelsdienste und betonen die Notwendigkeit robuster Offenlegungen und regulatorischer Aufsicht angesichts der zunehmenden Verbreitung von Hebelprodukten im digitalen Anlage-Ökosystem.
Verluste erlittene Investoren können Ansprüche beim Rückerstattungsfonds des Gerichts einreichen. Alexandre hat das Recht, innerhalb von 30 Tagen Berufung einzulegen, wobei Experten angesichts der Beweislage eine erfolgreiche Umkehrung für unwahrscheinlich halten.
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