Geopolitische Eskalation und Marktreaktion
Eine Ankündigung neuer 100%-Zölle auf chinesische Importe und weitreichende Exportkontrollen für kritische Software hat die Handelskonflikte zwischen den USA und China erneut entzündet. Bitcoin, das sich Anfang Oktober um fast 18% erhöht hatte, erlebte eine schnelle Wende und fiel innerhalb weniger Tage von Höchstständen über 126.000 USD auf Tiefststände knapp über 107.000 USD. Über 19 Milliarden USD an gehebelten Krypto-Positionen wurden ausgelöscht, wobei 9,4 Milliarden USD in einem einzigen 24-Stunden-Zeitraum liquidiert wurden – ein Echo der Volatilität, die im März–Mai-Verkauf zu beobachten war.
Liquiditätsstress und Marktmechanismen
Als die Volatilität zunahm, fragmentierte sich die Liquidität über die Börsen hinweg und verstärkte die Kursbewegungen. Der Zusammenbruch einer größeren Stablecoin und Massenliquidationen offenbarten strukturelle Verwundbarkeiten in einem Markt, der nun stark mit globalem Makro-Risiko vernetzt ist. Die Finanzierungsraten für Perpetual-Futures fielen ins Negative, und das offene Interesse brach ein, was auf eine erzwungene Enthebelung statt geordneter Ausstiege hindeutet.
Branchenresilienz und Ausblick
Trotz der Turbulenzen blieben institutionelle Inhaber standhaft. Über 170 börsennotierte Unternehmen halten weiterhin Bitcoin in ihren Tresoren, und Retail-Zuflüsse in Spot-Märkte überstiegen während des Abverkaufs 1,1 Milliarden USD. Analysten weisen darauf hin, dass die Erholung von erneuter Risikofreude und einem schrittweisen Wiederaufbau der Liquidität abhängen wird, statt von makroökonomischen Prognosen. Marktbeobachter fragen sich nun, ob der Oktober-Rückgang sich bis in den November erstrecken wird oder ob Bitcoins säkularer Aufwärtstrend wieder einsetzen wird, sobald sich globale Spannungen beruhigen.
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