Am 18. September gaben Ripple Labs, Franklin Templeton und die DBS Group eine strategische Zusammenarbeit bekannt, um tokenisierte Handels- und Kreditlösungen auf Basis des XRP Ledgers zu entwickeln. Im Rahmen des Memorandums of Understanding wird Franklin Templeton seinen kurzfristigen US-Dollar-Geldmarktfonds in ein tokenisiertes Asset namens sgBENJI umwandeln, das unter Verwendung von Enterprise-Grade-Smart Contracts auf der XRP Ledger-Blockchain basiert.
Die DBS Digital Exchange (DDEx) wird sgBENJI zusammen mit Ripple USD (RLUSD), dem regulierten Stablecoin des Unternehmens, listen, wodurch institutionelle Kunden ihre Portfolios dynamisch zwischen ertragsbringenden Tokens und einer vertrauenswürdigen digitalen Dollarbindung ausbalancieren können. Die Integration verspricht Echtzeit-Abwicklung, tiefe Liquiditätspools und Kosteneffizienz im Vergleich zu traditionellen Repo-Märkten.
Nigel Khakoo, Global Head of Trading and Markets bei Ripple, bezeichnete die Partnerschaft als einen „Game-Changer für On-Chain-Geldmärkte“. Er betonte, dass tokenisierte Geldmarktanlagen neue Quellen der Kapitaleffizienz erschließen können und Repo-Transaktionen ohne die Reibungsverluste herkömmlicher Infrastrukturen ermöglichen. Teilnehmer können außerdem sgBENJI als Sicherheit für besicherte Kredite hinterlegen und erweitern dadurch die Kreditmöglichkeiten für digitale Asset-Portfolios.
Lim Wee Kian, CEO der DBS Digital Exchange, erklärte, dass das Projekt zeigt, wie regulierte Finanzinstitute hochwertige Wertpapiere On-Chain bewegen können. Er hob hervor, dass tokenisierte Fonds das Abwicklungsrisiko verringern und durch integrierte Prüfbarkeit die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften unterstützen. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Integration mit Verwahr-, Compliance- und Berichtssystemen zu testen, um institutionelle Standards zu erfüllen.
Marktbeobachter sehen in dem MoU einen bedeutenden Zusammenfluss von traditioneller Finanzwelt und Blockchain-Technologie. Es folgt dem Trend großer Vermögensverwalter, mit tokenisierten Produkten zu experimentieren, um Fondsvertriebs- und Abwicklungsprozesse zu modernisieren. Bei Erfolg könnte die Initiative den Weg für eine breitere Tokenisierung von festverzinslichen Wertpapieren ebnen, einschließlich Unternehmens- und Staatsanleihen.
Das Vorhaben wird in einer Proof-of-Concept-Phase vorangetrieben, in der operative Arbeitsabläufe, Risikomanagement und regulatorische Genehmigungen untersucht werden. Bei positiven Ergebnissen könnten die Partner die Plattform auf weitere Fondsfamilien und Sicherheitenarten ausweiten. Die Entwicklung unterstreicht das wachsende Interesse etablierter Akteure an programmierbaren Finanzlösungen, die regulatorische Aufsicht mit Blockchain-Innovation verbinden.
Insgesamt stellt die Allianz zwischen Ripple, Franklin Templeton und DBS einen wichtigen Schritt in Richtung Mainstream-Adoption tokenisierter Wertpapiere dar. Durch die Verbindung von Geldmarktfondsvermögen mit einem Stablecoin und einer institutionellen Börse zielt die Zusammenarbeit darauf ab, On-Chain-Liquidität und Ertragschancen für qualifizierte Investoren zu schaffen und so die Zukunft der kurzfristigen Finanzierungsmarktlandschaft potenziell grundlegend zu verändern.
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