In einem bahnbrechenden Urteil verurteilte eine Bundesjury in Manhattan Roman Storm – einen Entwickler hinter dem Kryptowährungsmixer Tornado Cash – wegen Verschwörung zum Betrieb eines nicht lizenzierten Geldübermittlungsgeschäfts. Nach vier Tagen Beratungen nach einem dreiwöchigen Prozess konnten die Geschworenen keine einstimmigen Urteile in den Anklagepunkten Verschwörung zur Geldwäsche und Umgehung von Sanktionen erzielen, was zu einem Freispruch in diesen Punkten führte. Storm drohen bis zu fünf Jahre Haft wegen der Anklage des nicht lizenzierten Übertragungsdienstes, das Strafmaß steht noch aus. Die Staatsanwaltschaft wird entscheiden, ob die zwei ungelösten Anklagepunkte neu verhandelt werden.
Storms Verteidigungsteam, unter der Leitung von Waymaker LLP-Partner Brian Klein, argumentierte, dass Tornado Cash als neutrales Softwarewerkzeug ohne verwahrende Kontrolle über Benutzerfonds fungiert. Sie betonten wichtige Unterschiede zwischen verwahrenden und nicht verwahrenden Systemen. Die Verteidigung hob Storms enge US-Beziehungen hervor – einschließlich gemeinsamer Sorge für seine kleine Tochter – und stellte seinen Reisepass bei der Ablehnung des Antrags des DOJ auf Untersuchungshaft bis zur Urteilsverkündung bereit. Richterin Katherine Polk Failla entschied, dass Storm kein Fluchtrisiko darstellt und gegen eine Kaution von 2 Millionen Dollar auf freiem Fuß bleibt.
Die Staatsanwaltschaft stellte Tornado Cash als Kanal für illegale Akteure dar, darunter die nordkoreanische Lazarus-Gruppe, die mehr als 1 Milliarde Dollar gestohlener Kryptowährungen wusch, wobei sie auf den Hack von Axie Infinity im Jahr 2022 verwies. Sie behauptete, Storm sei sich der kriminellen Nutzung der Plattform bewusst gewesen und habe deren Entwicklung fortgesetzt. Storms Unterstützer, darunter der DeFi Education Fund, verurteilten die Verurteilung als gefährlichen Präzedenzfall, der offene Innovationen und die Entwicklung von Datenschutztools bedrohe.
Der Fall unterstreicht die regulatorische Überprüfung von datenschutzfördernden Krypto-Diensten. Roman Storm zählt nun zu einer kleinen Gruppe von Entwicklern, die wegen codebasierter Protokolle strafrechtlich verfolgt werden. Das gemischte Urteil signalisiert die Skepsis der Geschworenen gegenüber umfassenderen Geldwäscharge, bestätigt jedoch die Verantwortung für nicht lizenzierte Übertragung. Die nächsten Schritte des DOJ – ob die hängigen Anklagepunkte neu verhandelt werden – werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für Entwickler dezentraler Protokolle beeinflussen und zukünftige Durchsetzungsprioritäten im sich schnell entwickelnden Krypto-Regulierungsumfeld bestimmen.
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