Spot-Ether-Exchange-Traded Funds (ETFs) verzeichneten diese Woche einen erheblichen Rückgang, was den fünften Tag in Folge mit Nettoabflüssen in Höhe von insgesamt 952 Millionen US-Dollar markiert. Der stärkste Rückgang erfolgte am Freitag, als 446,71 Millionen US-Dollar eingelöst wurden. Im Gegensatz dazu verzeichneten Spot-Bitcoin-ETFs im gleichen Zeitraum Nettozuflüsse von 246,4 Millionen US-Dollar.
Die Abflusswelle folgt auf einen rekordverdächtigen August, in dem Spot-Ether-ETFs 3,87 Milliarden US-Dollar anzogen, während Bitcoin-ETFs Rücknahmen in Höhe von 751,1 Millionen US-Dollar verzeichneten. Daten von SoSoValue zeigen, dass institutionelle Investoren Ende Sommer stark auf Ether setzten, angezogen durch die Klarheit, die der GENIUS Act bot, welcher Beschränkungen für Zinszahlungen von Stablecoin-Emittenten einführte und darauf abzielte, die Regulierung von Stablecoins zu standardisieren.
Trotz der Abflüsse blieb die Marktperformance von Ether robust. Die Kryptowährung stieg im vergangenen Monat um über 16 % und notierte zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts knapp unter 4.300 US-Dollar. Der Preisanstieg spiegelt breitere Marktdynamiken wider, darunter die On-Chain-Nachfrage, die von dezentralen Finanzprotokollen (DeFi) angetrieben wird, sowie erneutes Interesse am Staking nach den Upgrades des Ethereum-Netzwerks.
Analysten führen die aktuellen Fondsrotationen auf die drohenden Rezessionsängste zurück, die durch schwächere als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten verstärkt wurden. Investoren passten ihre Portfolios vor der bevorstehenden Sitzung der Federal Reserve an, wobei die Erwartungen auf Zinssenkungen gestiegen sind. Das CME FedWatch-Tool zeigt eine 89%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und eine 11%ige Chance für eine Senkung um 50 Basispunkte bei der Sitzung im September.
Marktteilnehmer beobachten nun aufmerksam die bevorstehenden US-Verbraucherpreisindexdaten (CPI), die die ETF-Flüsse und die Handelsstimmung weiter beeinflussen könnten. Wells Fargo prognostiziert einen monatlichen Anstieg des Kern-CPI um 0,3 %, was die Marktverträglichkeit für anhaltende Inflationstestungen prüfen könnte. Die historische Performance von Ether während Zinssenkungszyklen deutet darauf hin, dass eine Kombination aus makroökonomischer Entlastung und DeFi-Expansion letztlich einen erneuten Zuflusstrend unterstützen könnte, obwohl die kurzfristige Volatilität erhöht bleibt.
Für die Zukunft werden Fondsmanager und Krypto-Investoren bewerten, wie sich die sich wandelnde Geldpolitik, regulatorische Entwicklungen und On-Chain-Kennzahlen gegenseitig beeinflussen, um die ETF-Nachfrage zu gestalten. Mit der Reifung des Kryptomarktes wird das Gleichgewicht zwischen ETF-Flüssen und dem Wachstum dezentraler Netzwerke wahrscheinlich sowohl die Preisentwicklung als auch die institutionelle Akzeptanz in den kommenden Monaten bestimmen.
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