LONDON – Anleger, die auf eine Wertsteigerung von Ether setzen möchten, finden öffentliche Treasury-Unternehmen laut dem Strategen Geoff Kendrick von Standard Chartered möglicherweise eine attraktivere Option als Spot-ETFs. In einer am Mittwoch veröffentlichten Forschungsnotiz hob Kendrick hervor, dass die NAV-Multiplikatoren führender Ether-Treasury-Firmen sich der Eins angenähert haben, was ihre Bewertung stärker an den zugrunde liegenden ETH-Beständen ausrichtet.
Ether-Treasury-Unternehmen wie BitMine Immersion Technologies und SharpLink Gaming geben Aktien aus, die direkte ether-gestützte Reserven repräsentieren, wobei die Manager regelmäßig Token-Bestände melden. Der NAV-Multiplikator von SharpLink erreichte Anfang des Jahres mit 2,5 einen Höhepunkt, angetrieben von spekulativem Interesse, ist jedoch inzwischen mit nachlassender Marktvolatilität auf nahe dem Par-Niveau zurückgekehrt. Die Analyse von Standard Chartered zeigt, dass diese Firmen, ähnlich wie börsennotierte Technologieunternehmen, sowohl Preisexposition als auch Offenlegung der Unternehmensführung bieten.
Seit Juni haben Treasury-Unternehmen und an US-Börsen gelistete Spot-ETH-ETFs etwa 1,6 Prozent der zirkulierenden Ether-Versorgung angesammelt, was jeweils knapp unter 2.000 Token entspricht, so CoinDesk Research und ETF-Registerangaben. Treasury-Firmen profitieren von direkten On-Chain-Beständen ohne den strukturellen Aufschlag, den ETF-Market-Maker für Betriebskosten und Arbitragespannen verlangen.
Kendrick bestätigte sein Jahresend-Ether-Preisziel von 4.000 US-Dollar und stellte fest, dass normalisierte NAV-Multiplikatoren und steigende Netzwerkaktivität die Argumentation für Token-Bestände in der Bilanz unterstützen. Treasury-Aktien bieten zudem weitere Vorteile am Kapitalmarkt, darunter potenzielle Dividendenausschüttungen aus Staking-Belohnungen und unternehmensbezogenen Einnahmequellen.
Investoren sollten jedoch regulatorische Aspekte berücksichtigen: Im Gegensatz zu ETFs operieren Treasury-Firmen unter Unternehmenssatzungen in mehreren Rechtsordnungen und unterliegen Berichtspflichten. Der Bericht von Standard Chartered unterstreicht einen breiteren Wandel hin zu neuartigen Instrumenten, die Krypto-Assets und traditionelle Kapitalmärkte verbinden, wobei Treasury-Strategien als institutioneller Ansatz entstehen, um von einem ETH-Aufwärtspotenzial zu profitieren und gleichzeitig Bilanzallokationen zu steuern.
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