Top-Manager der beiden führenden Stablecoin-Emittenten, Tether und Circle, werden diese Woche getrennt mit der Geschäftsleitung der großen Südkoreas führenden Geschäftsbanken zusammentreffen, um potenzielle Vertriebs- und Emissionsstrategien für Stablecoins im Land zu besprechen. Die Treffen finden statt, während die südkoreanische Finanzdienstleistungskommission einen rechtlichen Rahmen für sowohl an den Dollar gekoppelte als auch an den Won gebundene Stablecoins vorbereitet, der voraussichtlich im Oktober dieses Jahres vorgestellt wird.
Das erste Treffen findet am Freitag zwischen Heath Tarbert, Präsident von Circle Internet Financial, und dem CEO der Shinhan Financial Group, Jin Ok-dong, statt, gefolgt von einer Sitzung mit dem CEO der Hana Financial Group, Ham Young-joo. Circle wird zudem Gespräche mit Lee Chang-kwon, Chief Digital and IT Officer der KB Financial Group, und Jeong Jin-wan, Präsident der Woori Bank, führen, deren Details jedoch noch nicht öffentlich bestätigt wurden. Auf den Agenden stehen technische und Compliance-Anforderungen für die Emission von Stablecoins, die an den US-Dollar und den koreanischen Won gekoppelt sind, sowie die Erkundung gemeinsamer Unternehmungen zur Erleichterung des inländischen Vertriebs über bestehende Bankkanäle.
Berichte lokaler Medien deuten darauf hin, dass Tether, das USDT ausgibt, plant, später in dieser Woche ähnliche Gespräche mit Bankmanagern zu führen. Die Zusammenarbeit zwischen globalen Stablecoin-Unternehmen und südkoreanischen Banken spiegelt die wachsende Anerkennung von Stablecoins als praktikable Ergänzung zu traditionellen Zahlungswegen wider, die nahezu sofortige Abwicklung bei minimalem Gegenparteirisiko bieten, wenn sie auf öffentlichen Blockchains ausgegeben werden.
Südkoreanische Regulierungsbehörden haben bisher einen konservativen Ansatz gegenüber digitalen Vermögenswerten verfolgt, indem sie gehebelten Handel eingeschränkt und strenge KYC/AML-Anforderungen für Börsen eingeführt haben. Die Einführung eines klaren Stablecoin-Rahmenwerks wird erwartet, um eine breitere Akzeptanz bei Händlern sowie die Integration von Blockchain-Zahlungslösungen im inländischen Einzelhandels- und E-Commerce-Markt zu fördern. Branchenbeobachter weisen darauf hin, dass eine Partnerschaft zwischen etablierten Stablecoin-Emittenten und großen südkoreanischen Banken ein Vorbild für andere Jurisdiktionen sein könnte, die ähnliche Regulierungsmodelle prüfen.
Analysten sind der Ansicht, dass von Banken emittierte, an den Won gebundene Stablecoins effizientere grenzüberschreitende Überweisungen ermöglichen und die Abhängigkeit vom Korrespondenzbankwesen verringern könnten, während an den Dollar gekoppelte Token lokalen Investoren als Absicherungsinstrument dienen könnten. Sollten diese Treffen zu formellen Vereinbarungen oder Pilotprogrammen führen, könnte Südkorea eine der ersten großen Volkswirtschaften werden, die private und öffentliche Stablecoin-Angebote in einem einheitlichen regulatorischen und Compliance-Rahmen integrieren.
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