Am 16. September 2025 kündigte das US-Finanzministerium ein neues Sanktionspaket gegen Einzelpersonen und Unternehmen an, die die kryptowährungsbasierte Finanzierung des iranischen Militärs erleichtern. Die Maßnahmen richten sich gezielt gegen Akteure in Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten, die beschuldigt werden, Geldtransfers aus iranischen Ölexporten zu koordinieren, um dem Islamischen Revolutionsgarden-Korps (IRGC) Quds Force und dem Verteidigungsministerium und der Logistik der Streitkräfte (MODAFL) zugutezukommen.
Die Erklärung des Finanzministeriums identifizierte sogenannte „Schattenbanken“-Netzwerke, die Frontfirmen und Kryptowährungen nutzen, um bestehenden Sanktionen zu entgehen. Durch die Tokenisierung der Erlöse aus Ölverkäufen in digitale Vermögenswerte und die Übertragung von Mitteln durch komplexe Unternehmensstrukturen versuchten diese Einheiten, Ressourcen an Irans Militärapparat weiterzuleiten. Die Sanktionen untersagen es jeder US-Person oder jedem US-Unternehmen, Transaktionen mit den bezeichneten Personen durchzuführen, und blockieren Vermögenswerte innerhalb der US-Jurisdiktion.
John K. Hurley, Unterstaatssekretär für Terrorismus- und Finanzaufklärung im Finanzministerium, erklärte, die Maßnahme spiegele ein fortwährendes Engagement wider, kritische Finanzierungsquellen des Iran zu kappen, die dessen Waffenprogramme und bösartige Aktivitäten im Nahen Osten unterstützen. Hurley wies darauf hin, dass die vermeintliche Anonymität von Kryptowährungen sie für illegale Vermittler attraktiv mache, was gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung aufkommender Bedrohungen im Bereich digitaler Vermögenswerte erforderlich mache.
Die Sanktionen bauen auf einer Exekutivanordnung aus der Trump-Ära, dem National Security Presidential Memorandum 2, auf, das darauf abzielt, die Ölexporte des Iran auf null zu reduzieren und den Erwerb von Atomwaffen zu verhindern. Diese neuen Bezeichnungen ergänzen laufende internationale Bemühungen, einschließlich eines Rückkehrmechanismus zur Wiedereinsetzung von UN-Sanktionen als Reaktion auf Verstöße des Iran gegen sein Atomprogramm. Im Jahr 2024 erhielten sanktionierte Gebiete 15,8 Milliarden US-Dollar an illegalen Kryptowährungstransfers, was 39 % solcher Transaktionen ausmacht, so Chainalysis.
Die Maßnahmen des Finanzministeriums verdeutlichen, dass digitale Vermögenswerte einer strengen Überwachung und Durchsetzung unterliegen werden. Sie senden ein klares Signal sowohl an sanktionierte als auch nicht-sanktionierte Gebiete, dass die USA ihre finanziellen Befugnisse einsetzen werden, um die Ausnutzung von Kryptowährungen zur Terrorismusfinanzierung und Weiterverbreitung zu bekämpfen. Die Strafverfolgungsbehörden werden ihre Strategien weiterhin anpassen, während sich das Ökosystem digitaler Vermögenswerte weiterentwickelt.
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